Jep, du hast richtig gelesen: Ich wasche meine Haare seit einem halben Jahr komplett shampoo-frei. No Poo nennt sich das. Dass Shampoo ungesund sein soll für die Haare, ist nichts Neues. Shampoo spült der Kopfhaut die natürlichen, eigens produzierten Öle vom Kopf und infolge kommt es zu einer Überproduktion dieser Öle, um den Verlust zu kompensieren. Das führt dazu, dass die Haare vieler Menschen schon nach kurzer Zeit fettig und strähnig werden und förmlich nach weiterer Pflege schreien. Der Effekt von Shampoo, Spülung etc. hält oft nur so kurz an, dass wir es gewöhnt sind, unsere Haare einige Male pro Woche mit speziellen Produkten zu waschen.
Inspiriert zu dieser Umstellung auf No Poo (= no shampoo ;) ) hat mich ein Post von der österreichischen Bloggerin DariaDaria, welche schon länger auf Shampoo verzichtet. Ich habe mich infolge mit dem Thema und auch mit Alternativen für die Kopfwäsche auseinandergesetzt. Dabei habe ich entdeckt, dass es viele verschiedene Möglichkeiten gibt, Shampoo zu ersetzen. Eine stelle ich an dieser Stelle vor:
Haarewaschen mit Lavaerde
Anfängern empfehle ich, die Haare mit Lavaerde (meine ist vom Biolädeli und der Marke Logona, 1 Kg Erde kostet etwa CHF 30) zu waschen. Ich habe damit tolle Erfahrungen gemacht und die Haare sind trotz der Umgewöhnung nie fettig geworden. Die Anwendung ist zeitlich etwas aufwendiger als mit Shampoo, aber wenn dir dein Haar und dein Körper am Herzen liegen, dann zahlt sich das aus.
No Poo Anwendung
Ca drei Esslöffel Lavaerde in einem Schälchen mit etwas Wasser mischen, bis es eine Paste ergibt. In einem höheren Gefäss etwas Apfelessig mit kaltem Wasser vermischen (Verhältnis 1:10), wer den Geruch nicht mag (wer mag den schon), kann noch ein paar Tropfen ätherisches Öl beigeben. Dann die Erde etwas quellen lassen und sie schlussendlich im nassen Haar auf der Kopfhaut verteilen. Dann die Lavaerde gut ausspülen. Nun die Haare mit der Apfelessig-Wasser-Mischung und anschliessend nochmals mit eiskaltem Wasser ausspülen. Das dient dazu, dass sich die Schuppenschicht des Haares schliesst und die Haare nicht elektrisch werden und sorgt zudem für einen tollen Glanz.
Ich verwende die Lavaerde nach wie vor und wasche die Haare nun statt wie früher jeden zweiten Tag nur noch jeden vierten. Und das obwohl ich vier Mal die Woche trainiere. Auf den Bildern sieht man die Haare am ersten, am zweiten und am dritten Tag nach der Haarwäsche. Am vierten Tag wasche ich sie jeweils. Ich behandle meine Haare mit nichts (kein Glätten, kein Färben) und habe in dieser Zeit 2 mal trainiert.
Die richtige Bürste
Unverzichtbar für die No Poo-Methode ist das regelmässige Bürsten, nur so kann das Sebum, der von der Kopfhaut gebildete Talg, auch in die Längen und Spitzen der Haare gelangen und dort für natürlichen Glanz sorgen. Ideal ist eine Bürste mit Naturborsten (z. B. Wildschweinborsten). Borsten aus Metall oder Plastik können bei so ambitioniertem Bürsten das Haar schädigen und sind daher bei No Poo nicht zu empfehlen.
Grundsätzlich ist das Ziel von No Poo, die Haare nur noch mit Wasser zu waschen. Ich habe mich für die schonende Variante mit der Lavaerde entschieden, um mich an diese „Endphase“ vorsichtig heranzutasten, der Kaltenzug wäre mir zu krass gewesen. Wochenlang mit fettigen Haaren herumzulaufen, das will ich meinem Umfeld nicht antun.
No Comment